Weinheimer Bundesliga-Damen schlagen den ttc berlin eastside mit 6:1 und sichern sich souverän die Herbstmeisterschaft
TTC 46 deklassiert den Meister
Von Christopher Frank – Weinheimer Nachrichten
Weinheim. In beeindruckender Manier haben die Damen des TTC 46 Weinheim am Freitagabend die Herbstmeisterschaft in der Tischtennis-Bundesliga unter Dach und Fach gebracht. Vor 286 Zuschauern in der Sporthalle des Werner-Heisenberg-Gymnasiums schlug das Team von Trainer Rainer Schmidt den Serienmeister der vergangenen Jahre ttc berlin eastside klar und auch in der Höhe völlig verdient mit 6:1. Mit der Neuauflage der Finalspiele von 2023 und 2024 endete zugleich eine kurze, aber intensive Bundesliga-Vorrunde mit vielen spannenden, sehenswerten Begegnungen und einigen faustdicken Überraschungen.
Durchaus überraschend war auch die nahezu unangefochtene Herbstmeisterschaft des neu formierten Weinheimer Teams, das sich mit 11:1 Punkten in die Weihnachtspause verabschiedete, und den Freitag bei einem gemeinsamen Essen ausklingen ließ.
„Wir haben eine super Vorrunde gespielt, darauf können wir alle sehr stolz sein“, waren sich Trainer Rainer Schmidt und Manager Christian Säger nach dem Schlusspunkt von TTC-Spitzenspielerin Yuan Wan gegen Junioren-Europameisterin Mia Griesel einig. „Einen Herbstmeister in einer 1. Bundesliga hat es in Weinheim noch nicht allzu oft gegeben“, fügte Säger mit einem Augenzwinkern hinzu.
Gleichwohl wusste das Duo den Erfolg gegen den ttc eastside auch realistisch einzuschätzen. „Nachdem wir die Berliner Aufstellung gesehen hatten, war allen bewusst, dass wir als klarer Favorit in dieses Duell gehen würden“, sagte Schmidt angesichts der Tatsache, dass die Hauptstädterinnen einmal mehr mit einer blutjungen Mannschaft antraten. Deutschlands derzeit beste Spielerin Nina Mittelham fehlte ebenso im Aufgebot wie Ding Yaping, Sabina Surjan oder Shan Xiaona, die aber zumindest als Trainerin mit an die Bergstraße gereist war.
Wie souverän Yuan Wan, Tung-Chuan Chien, Ece Harac und Mateja Jeger die vermeintliche Pflichtaufgabe dann aber erledigten, nötigte dem Übungsleiter größten Respekt ab. Völlig zurecht. Nationalspielerin Yuan Wan führte den TTC 46 mit zwei Erfolgen im Einzel (3:1 gegen Griesel sowie 3:0 gegen Josephina Neumann) sowie einem 3:1-Sieg an der Seite von Chien auf die Siegerstraße, auch Ece Harac präsentierte sich in starker Form – sowohl in ihrem Einzel gegen Arina Spektor als auch im Doppel mit Mateja Jeger (gegen Ma/Spektor) machte sie mit ihren Gegnerinnen kurzen Prozess. Zudem zeigte Tung-Chuan Chien einmal mehr Comeback-Qualitäten und machte gegen Mia Griesel einen 0:2-Rückstand wett. Einzig Mateja Jeger flatterten gegen Lilian Ma nach einer 2:0-Führung und vier eigenen Matchbällen die Nerven, ansonsten wäre der Meister mit einer 6:0-Packung nach Hause geschickt worden.
Die Chance zur Revanche haben die Berlinerinnen aber womöglich schon Anfang Januar bei der deutschen Pokalmeisterschaft in Sinzheim. Zwar befinden sich der TTC 46 (Gruppe A; mit TTG Bingen/Münster-Sarmsheim und Zweitligist SSV Schönmünzach) und der ttc eastside (Gruppe C; mit dem ESV Weil und dem TuS Fürstenfeldbruck) nicht in der gleichen Vorrundengruppe, es ist aber davon auszugehen, dass sich beide Teams am Samstag, 4. Januar, in ihrer jeweiligen Gruppe durchsetzen und für das „Final 4“ der vier Gruppensieger am Sonntag, 5. Januar, qualifizieren werden.
Und vielleicht sind dann auch wieder Mittelham, Surjan und Co. am Start.