Der TTC 46 Weinheim steht wieder im DM-Halbfinale
Weinheims Frauen schließen die 1. Bundesliga als Zweiter ab. Jetzt warten Langstadt oder Bingen – und einige Veränderungen
Bericht aus den WNOZ von Anja Treiber
Die starke Dario Trigolos und Mateja Jeger im Gespräch mit TTC-Trainer Rainer Schmidt
Der TTC 46 Weinheim freute sich gestern über einen 6:4-Erfolg gegen Bingen und damit die direkte Qualifikation für das Halbfinale für die Deutsche Mannschaftsmeisterschaft Ende Juni.
Es ist 16.49 Uhr, als Yuan Wan die Arme in der Sporthalle des Werner-Heisenberg-Gymnasiums nach oben reißt. Die deutsche Nationalspielerin, gestern als Nummer 1 des TTC 46 Weinheim an die Platten gegangen, hat gerade den fünften Punkt für die Gastgeberinnen gemacht. Und damit ist klar: Der amtierende Deutsche Vizemeister hat erneut das Halbfinale um die Deutsche Mannschaftsmeisterschaft erreicht – am Ende sogar punktgleich mit dem Deutschen Meister ttc berlin eastside, der als Tabellenführer der 1. Tischtennis-Bundesliga ebenfalls die direkte Qualifikation fürs Halbfinale schaffte.
Der Weinheimer Gegner wird nun Ende April in den Pre-Play-offs ermittelt. Weinheim wird gegen den Sieger der Partie zwischen dem TSV Langstadt und der gestern in Weinheim gastierenden TTG Bingen Münster-Sarmsheim antreten. „In jedem Fall also kurze Wege. Das ist gut für uns und die Fans“, sagte TTC-Manager und Vereinsvorstand Christian Säger nach der am Ende noch eng gewordenen Tabellenkonstellation gestern. Hätte Weinheim verloren, wäre Langststadt nämlich wegen eines gewonnenen Spiels mehr noch an den Bergsträßerinnen vorbeigezogen.
Auch ohne Bruna Takahasi top
So aber jubelte vor 128 Zuschauern einmal mehr der TTC, der beim letztlichen 6:4-Heimsieg gegen Bingen gestern auf Spitzenspielerin Bruna Takahashi verzichten musste. Weinheims Nummer 1 spielte ein WTT-Turnier in Korea, Yuan Wan rückte an die Spitze der Mannschaftsaufstellung und gewann nicht nur das zweite Doppel gemeinsam mit Sophia Klee, sondern auch gleich das Einzel gegen Elena Kuzmina in drei trockenen Sätzen. 3:0 hieß es für die Gastgeberinnen, weil auch Daria Trigolos im Spitzendoppel mit Mateja Jeger die Nase vorn hatte. Nur beim 13:11 im zweiten Satz zitterte die weißrussisch-kroatische Paarung kurz, dann stand es 3:0. „Schon krass, was Daria da abliefert, obwohl sie aufgrund des internationalen Startverbots für Weißrussland weder Wettkampf- noch Trainingspraxis hat“, sagte Christian Säger über seine Nummer fünf. Trigolos steht im Gegensatz zu den anderen täglich trainierenden Spielerinnen nach ihrem Deutsch- und Psychologie-Studium nur noch dreimal wöchentlich in der Trainingshalle.
Daria Trigolos und Yuan Wan stark
Den ersten Bingener Punkt erspielte Lea Rakovac gegen Mateja Jeger, die nach 2:0-Satzführung noch unglücklich im fünften Satz unterlag, doch Daria Trigolos stellte mit dem Viersatzerfolg über Karolina Mynarova den alten Abstand wieder her. Durch Sophia Klees Viersatzniederlage gegen Tomanovska wurde es beim 5:3 aber wieder eng, ehe eben Yuan Wan beim 12:10, 4:11, 11:5, 11:5 die Nerven zum 5:3 behielt. Beinahe hätte sich Trigolos nach Jegers Niederlage für ihre Glanzvorstellung sogar mit dem Siegpunkt belohnt. Der war am Ende Sophia Klee beim 4:11,12:10, 11:8 und 11:2 gegen Mynarova vorbehalten.
Jetzt wartet der TTC 46 Weinheim also nach erneuter DM-Qualifikation auf den Halbfinalgegner der Ende April ausgespielt wird. Der vom DTTB jüngst bekannt gegebene Modus sieht vor, dass es kein drittes Entscheidungsspiel mehr geben wird. Wenn Weinheim einmal siegen und einmal verlieren würde, stünde im Anschluss an das Rückspiel ein „Golden Match“ an, bei dem zwei Doppel und vier Einzel jeweils auf nur einen Gewinnsatz ausgetragen würden.
„Jetzt freuen wir uns erst einmal auf das Erreichen des Halbfinals. Und natürlich ist die Mannschaft heiß darauf, das auch zu gewinnen“, sagt Christian Säger. Umso mehr, weil sie in dieser Zusammensetzung in Zukunft nicht mehr antreten wird. Bruna Takahashis Management sieht ein Engagement in Frankreich vor, Sophia Klee wird nach Informationen dieser Redaktion mit Langstadt in Verbindung gebracht. „Das tut uns weh, aber so ist der Sport“, sagt Säger, der beide Abgänge sehr bedauert. „Wir werden aber auch dafür eine Lösung finden.“ Jetzt gilt aber der Fokus erst einmal dem Halbfinale.