TT-Finals in Erfurt: Auf zur größten Tischtennis-Party des Jahres!
Erfurt. Wenn die Messe Erfurt am 13. Juni ihre Tore für die Premiere der Deutschen Tischtennis-Finals öffnet, dann fällt der Startschuss für ein Sport-Event sondergleichen. Bei den gemeinsamen Deutschen Meisterschaften der Damen, Herren, Jugend 15 und 19 sowie der Leistungsklassen kommen nicht nur die Asse aus der ganzen Republik zusammen, es ist auch ein großes Spektakel rund um das sportliche Geschehen geboten.
Die Vorfreude ist bei allen Teilnehmenden immens. „Dass die DM jetzt im Rahmen der Finals-Premiere stattfindet, macht sie noch wertvoller. Die Idee der Tischtennis-Finals mit vielen Deutschen Meisterschaften unter einem Dach ist einfach ganz toll“, sagt die Titelverteidigerin im Damen-Einzel und -Doppel, Sabine Winter. „Es ist ein Topevent mit einer super Stimmung, bei dem es Spaß macht, vor einer vollen Halle zu spielen.“ Die Jugend-Europameisterin aller Nachwuchsklassen und Topgesetzte bei den Damen, Annett Kaufmann, ergänzt: „So ein Event gab es noch nie. Ich freue mich schon total darauf.“ Und der nationale Champion im Herren-Einzel von 2021 und sechsfache Doppel-Titelträger in Folge, Benedikt Duda, stellt fest: „Das wird in diesem Jahr für viele tischtennisbegeisterte Fans das größte Event.“
Von Kaufmann bis Winter, von Duda über Filus bis Steger
Die 92. Auflage der Nationalen Deutschen Meisterschaften der Damen und Herren sind das sportliche Highlight der TT-Finals. 32 Spielerinnen und 32 Spieler im Einzel sowie jeweils 16 Kombinationen in den Doppel- und Mixed-Konkurrenzen gehen Thüringens Landeshauptstadt an den beiden letzten Veranstaltungstagen an den Start. Eine Reihe prominenter Starter bewirbt sich um die prestigeträchtigen Titel.
Angeführt wurden die auf dem QTTR-Wert basierenden Setzlisten von Annett Kaufmann (Böblingen), gefolgt von Dachaus Sabine Winter sowie den Ex-Meistern Ricardo Walther (Grünwettersbach) und Bastian Steger (Bad Königshofen). Hinzu kommen bei den Titelkämpfen zahlreiche weitere namhafte Athletinnen und Athleten, die bei vielen Titelkämpfen Geschichte schrieben, nationale Größen des Tischtennissports, ehemalige Einzelmeister sowie ehrgeizige Talente der Verbände. Darunter sind Koharu Itagaki und Josephina Neumann, die 2023 in Nürnberg im Alter von 13 Jahren sensationell die Silbermedaille im Damen-Doppel gewannen.
Lokalmatador Steffen Mengel will seinen zweiten Einzeltitel
Mit Walther, Steger und Duda sowie Steffen Mengel stehen vier Spieler an der Spitze der Favoritenliste, die allesamt bereits ihren Namen in den Siegerpokal eingravieren konnten. In der Erfurter Messe ist besonders der Lokalmatador im Fokus, denn der im Jahr 2013 erfolgreiche Steffen Mengel steht in Diensten des nur 50 Kilometer von Erfurt entfernt residierenden Bundesligisten Post SV Mühlhausen. Mengel sorgte in den vergangenen Monaten international für Furore, gewann die WTT-Feeder-Turniere in Portugal sowie Düsseldorf und holte Ende Mai in Rio de Janeiro erstmals bei einem WTT Contender Bronze. Mengel freut sich auf sein Heimspiel: „In Erfurt an den Tischtennis-Finals teilnehmen zu dürfen, ist für mich als Wahl-Thüringer etwas Besonderes. Ich fühle mich in Mühlhausen total wohl. Ich hoffe, dass ich bei der Titelvergabe ein Wort mitreden kann, denn ich bin in sehr guter Form.“ Ein klares Ziel vor Augen hat auch „Benne“ Duda: „Mein Ziel ist, den Deutschen Meistertitel zu holen.“
Doch auch hinter dem Top-Quartett tauchen mit beispielsweise Defensivkünstler Ruwen Filus, Fanbo Meng (beide Fulda-Maberzell) und Kay Stumper (Düsseldorf) bekannte Größen auf, die gerne erstmals den prestigeträchtigen Einzeltitel gewinnen würden.
Dritte Meisterschaft in Folge für Publikumsliebling Sabine Winter?
Ob bei den Damen die routinierte 31-jährige Winter wie im Vorjahr den Ansturm des erst 17 Jahre alten Ausnahmetalents Annett Kaufmann abwehren kann? Oder steht eine andere Spielerin am Ende ganz oben? Hinter dem Favoriten-Duo wollen sich vor allem die Nationalspielerinnen Yuan Wan (Weinheim), Franziska Schreiner, Chantal Mantz (beide Langstadt) sowie die 18 Jahre alte Mia Griesel (Tostedt) in Position bringen, um bei der Vergabe der Meisterschaft ein Wort mitzureden.
Wan/Meissner peilen dritten Mixed-Titel an / Neue Meister im Doppel
Während das erfolgreiche Duo Yuan Wan/Cedric Meissner auch im dritten Jahr in Folge im Mixed-Wettbewerb seinen Nimbus der nationalen Unbesiegbarkeit unter Beweis stellen will, wird es in den Doppelkonkurrenzen der Damen und Herren in jedem Fall neue Kombinationen auf dem Meisterpodest geben. So peilt Sabine Winter zwar die Titelverteidigung an, allerdings nicht mit ihrer Vorjahrespartnerin Sophia Klee, sondern diesmal an der Seite von Annett Kaufmann. Ihre bisherigen sieben Erfolge gewann die Bayerin mit sechs verschiedenen Partnerinnen – Kaufmann wäre die Nummer sieben. Davon abgesehen: Alleinige Rekordhalterin ist Winter seit dem Vorjahr bereits. Niemand gewann bei Deutschen Meisterschaften so viele Doppel-Titel wie die zweifache Europameisterin in dieser Disziplin. Bei den Herren gehen die Titelverteidiger Dang Qiu/Benedikt Duda nach sechs Triumphen in Folge nicht an den Start. Dang Qiu bereitet sich ebenso wie Dimitrij Ovtcharov, Timo Boll, Patrick Franziska, Ying Han, Nina Mittelham und Xiaona Shan auf die Ende Juli beginnenden Olympischen Spiele vor.
Jugend 19, Jugend 15 und Damen: Vollbeschäftigung für Itagaki/Neumann
Wer meint, dass man erst am Wochenende zu den Finals kommen sollte, liegt definitiv falsch. Nicht zuletzt steigen am Freitag ab 14.30 Uhr bereits die Einzel- und Doppel-Finals der Jugend 19 – und die sind prominent besetzt: Josi Neumann und Koharu Itagaki sind nur zwei der großen Namen. Im Vergleich zu den Erwachsenen haben die Youngsters bei den Finals häufig einen noch voller gepackten Spielplan. „Das werden sehr anstrengende Tage“, weiß die 14-jährige Josi Neumann, die in gleich mehreren Konkurrenzen antritt – und das jeweils im Einzel und Doppel. Am Samstag und Sonntag geht es neben den Damen- und Herren-Konkurrenzen bei der Jugend 15 und den Leistungsklassen weiter.