Tischtennis: Fehlen von Weinheims Topspielerin ist auch durch eine neue Nummer 1 nicht zu kompensieren. Jetzt kommt es auf Samstag an.
Wans Ausfall ist einer zu viel
Von Anja Treiber – Weinheimer Nachrichten
Weinheim. Den vorzeitigen Sprung ins Halbfinale um die Deutsche Meisterschaft haben die Tischtennis-Damen des TTC 46 Weinheim verpasst. 3:6 unterlag die Mannschaft von Trainer Rainer Schmidt – und das war nachvollziehbar. Neben den beiden taiwanesischen Spitzenspielerinnen – die aufgrund paralleler Turniere verhindert waren – fiel kurzfristig auch noch Mannschaftsführerin Yuan Wan aus. „Seit Montag plagen sie Nackenprobleme, sodass sie den Kopf kaum drehen kann. Sie versucht alles, dass es für einen Einsatz zum wichtigen Spiel in Langstadt wieder reicht“, sagt TTC-Chef Christian Säger.
Der hatte zuvor einen Coup gelandet, indem ihm die kurzfristige Verpflichtung einer Top-100-Spielerin gelungen war. Die 25-jährige Weishan Liu war direkt aus Peking gekommen, wird auch im Spiel am Samstag beim TSV Langstadt zum Einsatz kommen. „Sie hatte heute etwas Gelegenheit sich einzuspielen, wichtig wird sein, dass sie am Samstag performt“, sagte Rainer Schmidt. Ab 15 Uhr wartet in der Markwaldhalle dann der Tabellendritte. „Für uns geht es in den beiden letzten Spielen darum, einen der beiden ersten Tabellenplätze zu verteidigen, um den direkten Halbfinaleinzug zu schaffen“, sagt Säger. Mit einem Sieg in Babenhausen wäre das vor dem abschließenden Erstligaspiel am 22. März geschafft. Aktuell steht Weinheim mit 14:6 Punkten an der Tabellenspitze, Dachau folgt mit sieben Verlustpunkten, Langstadt und Kolbermoor weisen jeweils neun Miese auf.
Auch Rainer Schmidts Tipps reichten für Weishan Liu und Ece Harac im Doppel nicht zu einem Sieg
265 Zuschauer hatten gestern den Weg in die Sporthalle des Werner-Heisenberg-Gymnasiums gefunden und gehofft, schon gestern feiern zu können. Das Fehlen von Yuan Wan, die nicht einmal in der Halle sein konnte, machte dieses Unterfangen aber schon auf dem Papier zu einer fast unmöglichen Aufgabe. Trotzdem sah es zunächst gar nicht so schlecht aus gegen das Team um den neuen deutschen Tischtennis-Star Annett Kaufmann. Das neu formierte Weinheimer Spitzendoppel Liu/Harac lag bereits 0:2 Sätze zurück, kämpfte sich gegen Kaufmann/Arapovic mit toller Unterstützung der Fans wieder mit 14:12 und 11:8 zurück, um dann doch im Entscheidungssatz zu verlieren. Andersherum machten es Mateja Jeger und Daria Trigolos, die mit 2:0 Sätzen führten, dann aber zweimal gegen Ghosh/Gotsch verloren, um den fünften Satz dann 11:7 zu gewinnen.
Im Einzel fehlte Liu gegen Arapovic bei der Fünfsatz-Niederlage die Konstanz, Harac blieb gegen Kaufmann ebenso chancenlos wie Trigolos gegen Ghosh. Spannend machte es Jeger gegen Quianhong Gotsch, die mit 56 Jahren immer noch Erstliga-Gegner entnerven kann. Jeger siegte jedoch in fünf Sätzen zum 2:4. Danach gelang aber nur noch Ece Harac ein Fünsatz-Erfolg gegen Hana Arapovic. Zu wenig an diesem Tag.