Trainerwechsel: Rainer Schmidt übernimmt

Der langjährige Übungsleiter der Herrenmannschaft übernimmt ab sofort das Traineramt bei den Bundesliga-Damen des TTC 1946 Weinheim

Rainer Schmidt übernimmt die Damen

 
Rainer Schmidt                                                  Andreas Dörner

Weinheim. Freudestrahlend präsentierten sich die Bundesliga-Damen des TTC 1946 Weinheim am 18. Dezember des vergangenen Jahres in den sozialen Netzwerken. Dem 6:4-Heimsieg gegen Böblingen am 17. Dezember hatte das Team um Spitzenspielerin Bruna Takahashi nur einen Tag später einen überraschenden 6:4-Auswärtssieg beim deutschen Meister ttc berlin eastside folgen lassen. Und mit geballter Faust mittendrin in der Jubeltraube: Trainer Andreas Dörner.

Doch diese Fotos sind zugleich die letzten, die es von Dörner als TTC-Trainer, Takahashi, Yuan Wan, Sophia Klee und Co. geben wird. Denn genau vier Wochen nach dem Coup in der Bundeshauptstadt gab der Verein einen Wechsel auf der Trainerposition bekannt: Mit sofortiger Wirkung übernimmt der langjährige Übungsleiter der TTC-Herren, Rainer Schmidt, das Traineramt beim amtierenden Vizemeister.

Großer Anteil am Erfolg

Der 37 Jahre alte Dörner übernahm die Damen des TTC 1946 im Jahr 2021 nach dem Bundesliga-Aufstieg – und hat laut Teamchef Christian Säger somit „maßgeblichen Anteil“ an der sportlichen Entwicklung des Teams. „Er hat die Mädels zusammengebracht“, sagt Säger. Mit anderen Worten: Nach dem Klassenerhalt in der Premierensaison, feierte die nun deutlich verstärkte Mannschaft in der vergangenen Saison mit der Vizemeisterschaft den bislang größten Erfolg der Vereinsgeschichte.

Eingeleitet wird die Pressemitteilung indes mit dem Hinweis: „Endlich mal ein Trainerwechsel, der nicht mit einer schlechten Leistung des Teams zusammenhängt.“ Tatsächlich haben die Damen des TTC 46 als amtierender Vizemeister nach einem holprigen Saisonstart ausgerechnet in den letzten Spielen unter Dörners Regie zu ihrer alten Stärke zurückgefunden. Durch die zwei Siege gegen Böblingen und Berlin kletterte der TTC in nur 48 Stunden von Tabellenplatz acht auf Rang drei. Die Play-offs der besten Sechs, das erklärte Saisonziel des Vereins, sind somit wieder in Reichweite – und nach Einschätzung der Verantwortlichen um Christian Säger auch realistisch.

In erster Linie berufliche Gründe

Zurückzuführen ist der Trainerwechsel in erster Linie auf Dörners berufliche Veränderung. „Seit Januar ist Andreas nun auch hauptberuflich als Landestrainer für die Tischtennis-Jugend in Baden-Württemberg tätig. Dadurch ist er sehr stark eingebunden“, berichtet Säger.

Eine Abwesenheit des Cheftrainers, der seit 2006 am Landesstützpunkt in Heilbronn als Trainer tätig ist und dort seit 2015 auch als Leiter fungiert, bei „ein bis zwei Spielen“ hätte der Verein noch intern kompensieren können, so Säger. Doch recht schnell sei allen Beteiligten klar geworden, dass es Dörner künftig überhaupt nicht mehr möglich sein würde, neben seinem Hauptjob auch noch „den sehr zeitaufwendigen Auftrag zu erfüllen, die Mädels des TTC 46 in ihren Bundesligaspielen deutschlandweit zu betreuen“.

Mit Rainer Schmidt übernimmt nun „ein alter Bekannter und guter Freund des TTC 46“ die Bundesliga-Mannschaft. Sehr zur Freude von Christian Säger, der betont: „Eigentlich wollte Rainer eine Pause einlegen. Wir sind sehr glücklich, dass er sich dennoch bereit erklärt hat, dieses Amt zu übernehmen.“ Mit seiner Erfahrung werde Schmidt sicher „den richtigen Ton für die Mädels finden“, um die erneute Play-off-Teilnahme zu erreichen, sind die Verantwortlichen zuversichtlich.

Auch den meisten Teammitgliedern ist der neue Coach bereits bestens bekannt. So sei Schmidt schon in der Vergangenheit immer mal wieder eingesprungen, „wenn Betreuungsbedarf auftrat“.

Premiere bei den Pokalfinals

Beim ersten Auftritt des TTC 46 in diesem Jahr, bei den Pokalfinals in Berlin, stand der neue Coach bereits hinter der Bande und konnte so die meisten Spielerinnen schon einmal näher kennenlernen. Lediglich Bruna Takahashi war in der Vorwoche nicht zugegen – und ohne die Spitzenspielerin war auch gegen den späteren Finalisten DJK Kolbermoor in den Gruppenspielen Schluss.

Andreas Dörner wird dem Verein unterdessen in anderer Funktion erhalten bleiben. „Er wird künftig die Damen II und III in Sachen Training, Koordination und Coaching einiger Spiele unterstützen“, sagt Säger. Der Landestrainer soll überdies dabei helfen, das eine oder andere Nachwuchstalent weiter zu fördern und auf lange Sicht an den Weinheimer Bundesligakader heranzuführen.

Für die TTC-Verantwortlichen ist die personelle Veränderung somit sogar „ein Glücksfall“. In der Tat gibt es sicherlich Schlechteres, „als zwei so hervorragende Menschen und Trainer in seinen Reihen zu haben“, wie es abschließend in der Pressemitteilung heißt. fran/hol – WNOZ