TTC 46 erstmals Deutscher Mannschaftsmeister

TTC 46 Weinheim besiegt Berlin mit 6:0 – mit Beigeschmack

Die Damen des TTC 46 Weinheim feierten ausgelassen ihren Sieg im Rückspiel in eigener Halle gegen den Dauer-Champion ttc berlin eastside. Sie ließen sich äußerlich auch nicht davon herunterziehen, wie dieser 6:0-Erfolg zustande gekommen war.

Bei hochsommerlichen Temperaturen waren über 300 Zuschauer gekommen, um in der Heisenberg-Sporthalle den Traum des Teams und der Manager wahr werden zu sehen.
Vor dem Match verabschiedete Christian Säger die türkische Nationalspielerin Ece Harac, die auch vom Publikum mit einem starken Applaus bedacht wurde.
Mit den beiden Doppeln ging es wie üblich los. Und hier zeigte sich schon, dass die oft bewiesene Stärke in den Doppeln auch diesmal wirken würde. Yuan Wan und „Lois“ Tung-Chuan Chien setzten sich mit 3:1 gegen Mia Griesel/Kathrin Mühlbach durch, und Ece Harac/Mateja Jeger hatten im Entscheidungssatz knapp gegen Sabina Surjan/Josephina Neumann die Nase vorn. 2:0 also nach dem 6:2-Erfolg in Berlin – gewiss schon eine Vorentscheidung.

Dann auf einmal der Spielabbruch !
Der ttc berlin eastside legt Protest ein wegen der zu hohen Temperaturen in der Halle.
Laut Oberschiedsrichter werden alle weiteren Partien gegen die Berliner gewertet, dem TTC 46 Weinheim demnach ein 6:0-Sieg zugesprochen. Über den Protest muss der Verband entscheiden.

Damit stand nach zwei Siegen in den Playoff-Endspielen der TTC 46 Weinheim als Deutscher Meister 2024/25 fest – erstmals in der Geschichte des Vereins und wohl auch einer der größten Erfolge des Weinheimer Sports.

Der Sport-Vorstand des DTTB Richard Prause überreichte den vier anwesenden Spielerinnen Yuan Wan, Tung-Chuan Chien, Ece Harac und Meteja Jeger sowie dem Trainer Rainer Schmidt die Goldmedaillen, die auch Hsien-Tzu Cheng und Daria Trigolos bei ihren Einsätzen verdient haben. Den Pokal durfte dann Manager Christian Säger in den Händen halten, für ihn der größte emotionale Moment, der Höhepunkt von 16 Jahren hochklassigem Damentischtennis. Nach vier Jahren in der ersten Bundesliga und zum dritten Mal in Folge im Endspiel nun nach zwei Vizemeisterschaften nun der Titel. Säger und auch Mannschaftsführerin Yuan Wan bedankten sich bei den Zuschauern für die Unterstützung heute und während der gesamten Saison.

An einem doch sehr heißen Sonntag im Sommer war das Rückspiel um die Deutsche Meisterschaft der Tischtennis-Damen angesetzt. Da darf sich im Verband niemand wundern, wenn nach dem Rundenabschluss Anfang April nun die Temperaturen höher sind. Die Bedingungen sind für beide Seiten der Tischtennisplatte gleich – und im Regelwerk gibt es nur Temperaturgrenzen nach unten (17 Grad) und keine nach oben. Wenn die Berliner nach 0:2 heute keine Chance mehr sahen und auf ein Wiederholungsspiel hoffen, bei dem dann auch ihre etatmäßige Nummer 1 dabei sein könnte, so mag es aus ihrer Sicht eine Möglichkeit sein. Ich kann da nur auf die Regelkunde der Entscheider hoffen. Helmut Holland